Im Jahre 13 n. Chr. übernahm Germanicus den Oberbefehl von Tiberius und begann mit der Planung seiner Offensive. Im Jahre 14 hatte er die vier Legionen des niedergermanischen Heeresbezirks im Sommerlager (vermutlich Neuss) zusammengezogen als ihn die Nachricht einer Meuterei der Legionen in Pannonien erreichte. Die Revolte weitete sich schnell auf Niedergermanien aus. Die Soldaten forderten neben Lohnerhöhung und Verkürzung des Wehrdienstes ebenfalls, dass sich Germanicus sich gegen seinen Adoptivvater Tiberius erheben solle, um die Kaiserwürde zu übernehmen. Durch Auszahlungen von Prämien und geschickte Diplomatie gelang es Germanicus die Lage unter Kontrolle zu bringen und den Aufstand zu beenden. Seine Ziele hat er dabei aber nicht aus den Augen verloren: Vergeltung für die Varusschlacht und die Wierherstellung Kontrolle Roms über das Gebiet bis zur Elbe. Die groß angelegte Offensive begann im Jahr 15 n. Chr.
Für die Invasion wurde eine gewaltige Armee von acht Legionen zusammengezogen, mindestens 40.000 Männer und Gefolge. Germanicus operierte von Mainz (Mogontiacum) aus und führte einen Feldzug gegen die Chatten an, welcher in der Zerstörung ihres Hauptortes Mattium resultierte. Kurz darauf erreichte Germanicus ein Hilferuf des römerfreundlichen Cheruskerfürsten Segestes, welcher von Arminius, dem Sieger der Varusschlacht, in seinem befestigten Stammsitz belagert wurde. Germanicus sprengte die Belagerung, bei welcher ihm die Tochter des Segestes, Thusnelda in die Hände fiel. Diese war gleichzeitig die Frau des Arminius und von ihm schwanger. Die Römer erreichten noch im selben Jahr den Ort der Varusschlacht und begannen die Überreste der Gefallenen zu bestatten. Doch das Jahr 15 brachte insgesamt nicht den erhofften Erfolg mit sich. Im Frühjahr des Jahres 16 erreichte ihn die Nachricht von der Belagerung eines Lippekastells namens Aliso, bei welchem es sich um Haltern handeln könnte. Es gelang das Lager von den Angreifern zu befreien. Obwohl das römische Heer den germanischen Verbänden zwei Niederlagen beifügen konnte, waren diese nicht schwer genug um die vollständige Vernichtung des Gegners oder die strategische Kontrolle des Gebietes erreichen zu können. Für Kaiser Tiberius waren die enormen Verluste der Feldzüge die potentiellen Gebietsgewinne in Germanien nicht wert, er berief deshalb Germanicus ab und lies ihn seine Offensive noch im Jahr 16 einstellen.