Sahen denn wirklich alle Gladiatoren so athletisch aus? Gab es unter ihnen auch Frauen?
Die historischen Abbildungen, die man zum Beispiel in Form von Mosaiken oder Glasgefäßen gefunden hat, stellen Gladiatoren in jeder Größe und Statur dar. Es gab auch Frauen in der Arena, was sehr umstritten war. Sie waren aber nicht an den Hauptkämpfen beteiligt, sondern wurden nur in der Mittagszeit zur Belustigung eingesetzt. Die Gladiatorinnen lebten genauso wie die Männer, als rechtlose Sklavinnen in den sogenannten Gladiatorenschulen, wo sie ausgebildet wurden. Die Gebäude („Ludus“) gehörten meist Privatpersonen und befanden sich oft in unmittelbarer Nähe der Arena. In Rom beispielsweise war das Kolosseum durch einen unterirdischen Gang mit der Gladiatorenschule verbunden. So konnten die Sklav:innen direkt dort einziehen.
Was war in der Antike die Motivation, an Gladiatorenkämpfen teilzunehmen? Endeten diese oft tödlich?
Die ersten Gladiatoren waren oft versklavte Kriegsgefangene, später kamen „normale“ Sklaven dazu, die von ihren Herren an eine Gladiatorenschule verkauft worden waren. Oder es waren verurteilte Verbrecher und Kriegsgefangene. Nach und nach kamen auch Männer dazu, die von Anfang an freiwillig die Gladiatoren-Laufbahn einschlugen. Einige Gladiatoren waren wirkliche Superstars, die vom Publikum bewundert und umschwärmt wurden.
Ausgebildete Gladiatoren stellten einen hohen Wert da. Der Tod eines Gladiators war für den Veranstalter sehr teuer, der Ausfall musste dem „Lanista“ (Gladiatorenmeister, meist auch Besitzer der Schule) ersetzt werden. Man hat mal für das erste Jahrhundert nach Christus ausgerechnet, dass nur ungefähr zehn Prozent aller Gladiatorenkämpfe tödlich endeten. Dass auch das Publikum durch Handzeichen mitbestimmen konnte, ob ein Gladiator getötet werden sollte oder leben durfte, stimmt. Einige wenige Gladiatoren sind sogar bekannt, die sich mit ihren erkämpften Siegprämien als reiche Männer zur Ruhe setzen konnten.